Rechtsanwalt

Wie Notare oder Steuerberater gehören Rechtsanwälte zu den Freiberuflern. Ihre Aufgabe ist es, Menschen oder Institutionen in juristischen Angelegenheiten zu beraten und fachlichen Beistand zu leisten.

Im Rahmen der rechtsstaatlichen Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, übernimmt der Rechtsanwalt die parteiliche Interessenvertretung seines Mandanten. Das kann zum einen außergerichtlich, zum Beispiel durch das Verfassen von Schriftstücken an die Gegenseite, erfolgen. Klassisch ist die Vertretung des Mandanten vor Gericht. Zur Begleitung eines Falles gehört es auch zur Aufgabe des Rechtsanwalts, den Sachverhalt zu klären und die Erfolgsaussichten einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu klären.

Dies liegt nicht nur im Interesse des Mandanten selbst, sondern ist auch von den Gerichten gewünscht, da dies vor Überlastung schützt. Nicht immer ist ein Rechtsanwalt, wie zum Beispiel in einem Strafrechtsprozess, auf ausdrücklichen Wunsch seines Mandanten tätig. In Zivilprozessen besteht bei bestimmten Gerichten auch ein Anwaltszwang, sodass Anwälte hier auch als Pflichtverteidiger eingesetzt werden können.

Bild: Privatrecht und öffentliches Recht
Privatrecht und öffentliches Recht, die beiden großen Gebiete in Deutschland. In diesem Abschnitt wird der unterschied zwischen den beiden Rechtsformen kurz erläutet.

Privatrecht und öffentliches Recht

Das Recht ist in Deutschland in diese beiden großen Gebiete unterteilt. Das Privatrecht regelt, wie es der Name bereits andeutet, die Rechtsbeziehungen zwischen Privatleuten, also einzelnen Bürgern. Die gesetzliche Grundlage für diese juristischen Beziehungen ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB).

Beispiel für eine privatrechtliche Auseinandersetzung im Bereich des Erbrechts ist es, wenn eine Erbengemeinschaft oder ein im Testament nicht berücksichtigter Hinterbliebener mit der Verteilung des Erbes nicht einverstanden sind. Auch das Familienrecht ist eine reiche Quelle für privatrechtliche Streitigkeiten. Öffentliches Recht kommt immer dann zum Tragen, wenn es um die Beziehungen zwischen Bürgern und Staat geht.

Ein Beispiel hierfür ist das Steuerrecht: Hier kommen Vorschriften zur Anwendung, weil es sich bei den Steuern um vom Staat festgesetzte Abgaben handelt,die von den Bürgern getragen werden müssen. Auch das Beamtenrecht, ein Teil des Verwaltungsrechts, ist ein typischer Bestandteil des öffentlichen Rechts, da hier ein Bürger im Dienste des Staates steht.

Bild: Titel & Abkürzungen
Oft gebräuchliche Titel und Abkürzungen von Rechtsanwälten lesen Sie hier.

Titel & Abkürzungen

Der Rechtsanwalt führt in der Regel das Kürzel RA vor seinem Namen, zum Beispiel auf Visitenkarten, Hausschildern oder Briefbögen.

Die Rechtsanwältin wählt entsprechend die Abkürzung RAin. Ein Dipl. iur., das Kürzel für den Diplomjuristen, wird von einigen Universitäten nach dem erfolgreichen Bestehen des 1. Staatsexamens vergeben, qualifiziert jedoch noch nicht für den Anwaltsberuf in seiner Ausübung. Assessor, Ass. iur., darf sich ein Jurist nach Absolvieren des Rechtsreferendariates nennen.

Hat sich ein Anwalt durch entsprechende Fortbildung für ein bestimmtes Rechtsgebiet qualifiziert, darf er die Bezeichnung Fachanwalt für plus das jeweilige Fach, zum Beispiel Steuer-oder Familienrecht führen. Gut zu wissen: Der Begriff beziehungsweise die Berufsbezeichnung Rechtsanwalt ist geschützt, der Begriff Jurist dagegen nicht. Konkret bedeutet dies, dass sich ein Anwalt auch wirklich erst nach erfolgreich bestandener Ausbildung mit diesem Begriff benennen darf.

Rechte & Pflichten

Der Rechtsanwalt bekleidet einen Beruf, der, ähnlich wie beim Richter oder dem Notar, mit einem hohen Ansehen verbunden ist. Der Anwalt steht für Seriosität und ist ein etabliertes Berufsbild im rechtsstaatlichen Prozess.

Die Stellung des Anwalts ist eng mit dem Bild von einer gut ausgebildeten, zuverlässig arbeitenden und vertrauenswürdigen Person verknüpft. Damit verbunden sind gewisse Verhaltensweisen, die man von einem Rechtsanwalt erwartet. Zum Beispiel ist, genau wie in den medizinischen Berufen, die Schweigepflicht relevant. Wer nach der einschlägigen Ausbildung die Zulassung zum Rechtsanwalt beantragt, geht in der Regel bewusst die Pflichten ein, die das Berufsbild mit sich bringt.

Dies dient nicht nur dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in das System des Rechtsstaats, sondern unterstützt auch die wichtige Anwalt-Mandant-Beziehung. Der folgende Überblick nennt nur die wichtigsten Pflichten, die der Beruf und die Person des Rechtsanwaltes mitbringen.

Bild: Mitglied der Rechtsanwaltskammer
Lesen Sie hier, was sich hinter dem Begriff Rechtsanwaltskammer verbirgt.

Mitglied der Rechtsanwaltskammer

Die Rechtsanwaltskammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die es in jedem Bezirk eines Oberlandesgerichtes gibt. Ihre Funktionen als Institution, die sie als Teil der Staatsverwaltung ausübt, werden in der BRAO, der Bundesrechtsanwaltsordnung, geregelt.

Unter anderem überwacht sie die Ordnungsgemäßheit der Berufsausübung der Rechtsanwälte in ihrem Bezirk oder vermittelt, wenn unüberbrückbar scheinende Streitigkeiten zwischen einem Rechtsanwalt und seinem Mandanten oder dem Anwalt der Gegenseite in einem Verfahren zu schlichten sind. Die Rechtsanwaltskammer lassen nach Prüfung die Rechtsanwaltsmitglieder ihres Bezirks zu, übernehmen daher auch eine wichtige Kontrollfunktion.

Das bedeutet auch, dass die Kammer einen Anwalt, der gegen Berufspflichten verstößt, abmahnen und ihm in gravierenden Fällen sogar die Zulassung wieder entziehen kann. Gut zu wissen: Aus der Zulassung eines Anwalts ergibt sich automatisch dessen Pflichtmitgliedschaft in der betreffenden Kammer.

Bild: Kodex
Der Kodex des Rechtsanwaltes: Integrität, Seriosität und Vertrauenswürdigkeit.

Kodex

Obwohl der Rechtsanwalt einen Beruf ausübt, der in hohem Maße mit notwendiger Integrität, Seriosität und Vertrauenswürdigkeit einhergeht, gibt es für diesen Berufsstand noch keinen einheitlichen verpflichtenden Kodex, der die Ethik der Berufsausübung umfasst.

Dennoch wird das Thema der anwaltlichen Berufsethik in einschlägigen Gremien immer wieder diskutiert. So gibt es im Programm des Deutschen Anwaltstages regelmäßig Veranstaltungen mit diesem Schwerpunkt und der Deutsche Anwaltverein hat schon im Jahr 2011 einen Ausschuss zu diesem Themenschwerpunkt gebildet. Ihren eigenen Kodex haben zum Beispiel bereits die Deutsche AnwaltsCooperation (DAC) und der Bund Katholischer Rechtsanwälte e.V..

Bild: Verschwiegenheit
Jeder Rechtsanwalt ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Doch trifft diese Pflicht zu einhundert Prozent zu?

Verschwiegenheit

Zu den wichtigsten Pflichten eines Rechtsanwaltes gehört die der Verschwiegenheit. In der Bundesrechtsanwaltsordnung ist dies explizit geregelt.

Demnach müssen der Anwalt und auch alle seine Mitarbeiter über alles, was sie in ihrer Berufsausübung erfahren, Stillschweigen bewahren. Das gilt auch für die Zeit nach Niederlegung oder Beendigung des Mandats. Die Verschwiegenheitspflicht ist einerseits im wichtigen Vertrauensverhältnis zwischen Rechtsanwälten und ihren Mandanten begründet, zum anderen in der Tatsache, dass der Anwalt seinen Mandanten umso besser vertreten kann,je umfassender er über den betreffenden Sachverhalt informiert ist. Ausnahmen sind Tatsachen, die offenkundig sind, sowie Dinge, die aufgrund ihrer Harmlosigkeit nicht der Geheimhaltung unterliegen.

Seine Schweigepflicht darf der Rechtsanwalt jedoch brechen, wenn es um die Durchsetzung eigener Ansprüche geht. Beispiele hierfür sind die Durchsetzung von Honoraransprüchen aus der Mandantschaft oder ein Rechtsstreit mit dem Mandanten. Zudem kann der Mandant seinen Rechtsanwalt auch von der Schweigepflicht entbinden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich der Anwalt davon Vorteile für seinen Mandanten im laufenden Verfahren verspricht. Die Vereinbarung über die Aussetzung der Schweigepflicht muss schriftlich erfolgen.

Bild: Interessenkollision / -konflikt
Interessenkollision / -konflikt, ein nicht seltenes Szenario im Alltag eines Anwaltes.

Interessenkollision / -konflikt

Es gibt Fälle, in denen ein Rechtsanwalt in einen massiven Interessenkonflikt geraten kann. Klassisches Beispiel hierfür ist es, dass er in einem Verfahren nicht beide Parteien vertreten kann.

Doch auch dann, wenn er früher einmal eine der beiden Parteien vertreten hat, darf er zu einem späteren Zeitpunkt nicht Verteidiger für die andere Seite werden. Für diese Anwaltspflicht gibt es vor allem zwei gute Gründe: Zum einen könnte der Anwalt bewusst oder unbewusst sein Wissen für die eine oder andere Seite einsetzen, zum anderen ist die vollumfängliche Verteidigung einer Partei bei einem Interessenkonflikt schon alleine aufgrund der sich in der Regelmassiv in die entgegengesetzte Richtung bewegenden Interessen der Mandanten nicht möglich.

Es gibt Fälle,in denen ein Rechtsanwalt die Interessenkollision erst nach der Übernahme eines Falles erkennen kann. Er hat dann die Betroffenen zu informieren und das Mandat niederzulegen. Besondere Vorsicht gebietet der Wechsel einer Bürogemeinschaft: Hier kann es durchaus vorkommen, dass der Anwalt mit einer Mandantschaft konfrontiert wird, die einen Interessenkonflikt oder auch eine Befangenheit mit sich bringt.Die sorgfältige alleinige Wahrung der Mandanteninteressen ist wichtig, da sie eine wichtige Grundlage für das Vertrauensverhältnis zwischen Anwalt und Mandant sowie der Bevölkerung in den Berufsstand der Rechtsanwälte ist.

Bild: Untätigkeit des Anwalts
Die Untätigkeit des eigenen Anwalts: Kommunikation und Informationspflicht!

Untätigkeit des Anwalts

Zum Vertrauensverhältnis zwischen Mandant und Anwalt gehört es auch,dass der Rechtsanwalt in der Sache nicht untätig ist, sondern die Klärung des Sachverhalts beziehungsweise vereinbarte Handlungen oder die Bearbeitung des laufenden Verfahrens in einer angemessenen Zeit vorantreibt.

In diesem Zusammenhang ist die Unterrichtungspflicht des Rechtsanwaltes eine wichtige Angelegenheit: Der Anwalt muss seinen Mandanten im Hinblick auf alle wichtigen Schritte im Verfahren und kommunikativen Austausch wie Schreiben oder Telefonate in Kenntnis setzen. Wichtige Korrespondenz muss der Mandant in Kopie erhalten, um auf dem Laufenden zu bleiben und gegebenenfalls reagieren zu können. Gibt es Nachfragen von Seiten des Mandanten, sind diese vom Anwalt umgehend und vollständig zu beantworten.

Die Informationspflicht bezieht sich häufig jedoch nicht ausschließlich auf den Mandanten oder die Gruppe von Auftraggebern, von denen jeder einzelne separat zu unterrichten ist. Sie bezieht sich auch auf Stellen, die, in Absprache mit dem Mandanten selbstverständlich, ebenfalls die nötigen Informationen erhalten sollen. Klassische Beispiele sind hier Versicherer, Betreuer oder Erben.

Bild: Vollmacht
Anwalts- Vollmacht: Warum diese nötig ist und was gängige Beispiele aus der Praxis sind, lesen Sie hier.

Vollmacht

Die vielfältige Arbeit eines Rechtsanwaltes zeichnet sich insbesondere auch dadurch aus, dass er neben den persönlichen Gesprächen mit dem Mandanten zur Klärung des Sachverhalts und dem Festlegen seiner Verteidigungsstrategie für seinen Mandanten auch bei verschiedenen Stellen oder im Rahmen der Korrespondenz tätig wird.

Hierfür braucht er das Einverständnis seines Mandanten, das mit einer Vollmacht geregelt wird. Es gibt verschiedene Vollmachten in diesem Zusammenhang. Grundsätzlich unterscheidet man die allgemeine Vollmacht sowie spezielle Dokumente, die den Anwalt zum Tätigwerden in speziellen Situationen berechtigen. Beispiele hierfür sind die Vertretung im strafrechtlichen Prozess oder zur Klärung arbeitsrechtlicher Vorgänge.

Oft macht auch eine außergerichtliche Vollmacht Sinn. Sie ermöglicht es dem Rechtsanwalt, für seinen Mandanten mit externen Stellen wie Banken,Versicherern oder Unternehmen in Kontakt zu treten, um Informationen einzuholen,die für die weitere Bearbeitung des Falles wichtig sind. Es gehört nicht nur zu den Pflichten eines Rechtsanwalts, sondern auch zum Selbstverständnis eines seriösen Berufsstandes, mit der durch den Mandanten übertragenen Vollmacht sorgsam und nur im Rahmen der anwaltlichen Tätigkeiten umzugehen.

Rechtsgebiete

Die vielfältigen Beziehungen der Bürger untereinander sowie zum Staat, zum Arbeitgeber, zu Unternehmen oder internationalen Institutionen eröffnen eine ganze Reihe von Rechtsgebieten, die dieses Zusammenleben ordnen und regeln. Ähnlich wie beim breitgefächerten Spektrum an Fachgebieten in der Medizin teilt sich daher auch das Recht in eine Vielzahl von Teilaspekten auf.

Um dem Mandanten kompetent helfen zu können, ist meist eine Spezialisierung erforderlich. Denn nicht immer handelt es sich um klassische Fälle wie den Streit um einen Gebrauchtwagenkauf, die nach Lehrbuch behandelt werden können. Immer neue Urteile und Normen führen dazu, dass eine Spezialisierung auf eines oder mehrere Rechtsgebiet notwendig wird. Ist das der Fall, führt der Anwalt die Berufsbezeichnung eines Fachanwaltes für sein Spezialgebiet.

Diese Spezialisierung, die durch eine Weiterbildung und das Bearbeiten einer Mindestanzahl von Fällen im jeweiligen Fachgebiet zustande kommt, führt zu gleich zwei Vorteilen: Zum einen hat der Rechtsanwalt die Kompetenz erworben, auch schwierige Mandantschaften in seinem Bereich zu übernehmen. Zum anderen erleichtert das Ausweisen eines Fachgebiets das Auffinden eines Rechtsbeistandes, der genau zum individuellen Fall passt.

Bild: Arbeitsrecht
Was besagt das Ausländerrecht? Welche Bedingungen sind an die Einreise und den Aufenthalt in der BRD geknüpft? Antworten auf Ihre Fragen erhalten Sie hier.

Arbeitsrecht

Das Arbeitsrecht regelt alle Beziehungen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit ergeben, die unselbstständig und somit abhängig erfolgt. Hier werden zwei große Gruppen unterschieden: Im Individualarbeitsrecht geht es um die Rechtsbeziehung zwischen einem einzelnen Arbeitnehmer und seinem Arbeitgeber.

Zum einen sind die Vereinbarungen Gegenstand, die sich aus dem jeweiligen Arbeitsvertrag ergeben. Dazu gehören etwa die tägliche Arbeitszeit, die Vergütung, die Art der erbrachten Arbeitsleistung oder die Länge der Probezeit. Zum anderen unterliegt der Arbeitsvertrag auch grundlegenden Bestimmungen wie einer täglich erlaubten Höchstarbeitszeit oder speziellen Vorschriften für bestimmte Personengruppen wie Schwangere oder Jugendliche.

Das Gegenstück zum Individualarbeitsrecht ist das Kollektivarbeitsrecht, in dem die Beziehungen zwischen den Arbeitgebern und ihren Vertretern auf der einen sowie Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden auf der anderen geregelt werden. Hier gibt es häufig ein hartes Ringen zwischen den ökonomischen Interessen der Unternehmen und dem Arbeitnehmerschutz beziehungsweise den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter. Typische Beispiele sind Auseinandersetzungen um Lohnerhöhungen oder die Regelungen im Rahmen des Kündigungs- oder Schwerbehindertenschutzes.

Bild: Ausländerrecht
Was besagt das Ausländerrecht? Welche Bedingungen sind an die Einreise und den Aufenthalt in der BRD geknüpft? Antworten auf Ihre Fragen erhalten Sie hier.

Ausländerrecht

Im Ausländerrecht wird geregelt, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Person in ein Land einreisen und sich dort aufhalten darf, dessen Staatsbürgerschaft sie nicht besitzt.

Während beispielsweise der EG-Vertrag regelt, dass sich Bürgerinnen und Bürger aus der EU in den Mitgliedsstaaten frei aufhalten können, ist für Angehörige der sogenannten Drittstaaten das Schengen-Recht zuständig. In der Bundesrepublik Deutschland wird das Ausländerrecht national im Aufenthaltsgesetz geregelt. Hier geht es beispielsweise darum, unter welchen Bedingungen Einreise und Aufenthalt genehmigt werden können und was die Gründe für die Nichterteilung oder die nachträgliche Aberkennung dieser sogenannten Aufenthaltstitel sein können.

Auch ist Thema, wie Ordnungswidrigkeiten oder gar Straftaten sanktioniert werden. Konkrete Modalitäten wie etwa das Verfahren zum Erlangen eines Visums regelt die Aufenthaltsverordnung. Darüber hinaus gibt es die Beschäftigungsverordnung, in der Fragen zur Arbeitserlaubnis geklärt werden. Der Gesetzgebung im Asylverfahrensgesetz ist zu entnehmen, ob ein Flüchtling die Voraussetzungen für eine Anerkennung als Asylbewerber mitbringt oder eine Abschiebung ansteht.

Bild: Bankenrecht & Kapitalrecht
Spezialdisziplin eines Anwalts: Bankenrecht & Kapitalrecht.

Bankenrecht & Kapitalrecht

Das Banken- und Kapitalrecht ist eine Spezialdisziplin, die unter das Dach des Wirtschaftsrechts gehört. Klassischer Anwendungsfall ist die Auseinandersetzung eines Bankkunden mit seinem Kreditinstitut.

Aufgrund der oft sehr speziellen einschlägigen Rechtsvorschriften und den aufwendigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) in diesem Bereich lassen sich Laien hier besonders häufig anwaltlich vertreten. Rund um das Bankenrecht gibt es eine Vielzahl von Anlässen zwischen Kreditinstitut und Kunde, die einer Regelung bedürfen. Charakteristische Beispiele sind die Vermögensverwaltung auf diversen Konten als Giro-, Tages-oder Festgeld sowie der Zahlungsverkehr, der aufgrund neuer Technologie wie Online Banking oder PayPal eine Menge neuer Regelungen aufweist.

Dazu kommt das Kreditgeschäft mit den vielfältigen Darlehensverträgen, etwa für einen Verbraucherkredit oder die Finanzierung eines Bauvorhabens. Das Kapitalmarktrecht behandelt den An-und Verkauf von Wertpapieren wie Aktien oder Pfandbriefen beziehungsweise alle Regelungen rund um Fonds.

Bild: Baurecht & Architektenrecht
Baurecht & Architektenrecht, zwei große Rechtsbereiche stellen wir Ihnen hier vor.

Baurecht & Architektenrecht

Bau- und Architektenrecht sind die Rechtsbereiche, die sich mit den notwendigen Regelungen rund um den Neubau einer Immobilie sowie nachträgliche Änderungen oder Erweiterungen, beispielsweise beim Anbau oder einer Sanierung, beschäftigen.

Es betrifft die Bauherren sowie Bauträger, Baufirmen oder Architekten. Privater Wohnungsbau ist dabei ebenso inbegriffen wie das öffentliche Baurecht inklusive der Regelungen hinsichtlich der ordnungsgemäßen Vergabe eines Bauprojekts. Hauptgrundlage eines jeden Bauvorhabens ist der Bauvertrag. Hinzu kommen weitere wichtige Schriftstücke wie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der beteiligten Firmen, die dem Bauauftrag zugrundeliegende Leistungsbeschreibung und eventuelle Nachträge.

Auch alle für das entsprechende Bauvorhaben notwendigen Versicherungen und gegebenenfalls entstehende Mängel sind Teil der Vorschriften des Bau- beziehungsweise Architektenrechts. Da es sich bei Bauvorhaben in der Regel um große Summen handelt, die oft in ihrem Ausmaß nur schwer zu kalkulieren sind,gehört auch das Insolvenzrecht am Bau zu den Teildisziplinen,die häufig in Anspruch genommen werden. Auch die Kündigung von Bauverträgen gehört in dieses umfangreiche Rechtsgebiet.

Bild: Erbrecht & Nachlassrecht
Das Erbe führt nicht selten zu einem Rechtstreit. Wichtige Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt-

Erbrecht & Nachlassrecht

Ein Familienvater möchte sein Testament aufsetzen, es gibt Streit innerhalb einer Erbengemeinschaft, ein Nachlass muss verwaltet werden – rund um einen zukünftigen oder stattgefundenen Todesfall gibt es eine Menge von Vorgängen oder Formalitäten, die rechtlichen Regelungen unterliegen oder zu Streit zwischen beteiligten Personen führen können.

Hier finden auf den Erbfall beziehungsweise Nachlassangelegenheiten spezialisierte Anwälte sowie Notare ein umfangreiches Betätigungsfeld vor. Das Erbrecht befasst sich unter anderem mit der Erstellung von rechtmäßigen Testamenten und Erbverträgen, regelt den die gesetzliche Erbfolge und den gesetzlichen Pflichtteil für anspruchsberechtigte Personen und beinhaltet auch das Stiftungsrecht.

Bei der Abwicklung von Nachlässen und der Vollstreckung von Testamenten sind die rechtmäßigen Erben nicht immer aufzufinden oder benötigen eine Beschränkung in ihrer Haftung. Dies wird im Nachlassrecht ebenso geregelt wie die Fälle, in denen gemeinnützige Organisationen an die Stelle der gesetzmäßigen Erben treten. Auch die Klärung von Nachlassstreitigkeiten zwischen Erben und anderen Personen, die einen Anspruch erheben, gehört in diesen Rechtsbereich.

Bild: Familienrecht & Scheidungsrecht
Familienrecht & Scheidungsrecht, umfassende Rechtsbereiche, die nicht selten das Hinzuziehen eines Rechtsanwalts bedürfen.

Familienrecht & Scheidungsrecht

Von der Familiengründung bis hin zu einer womöglichen Scheidung wird in diesem Rechtsbereich alles geregelt, was juristische Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer Familie betrifft oder von einschlägigen Gesetzen betroffen ist.

Hier müssen Anwälte oder Richter neben der rein rechtlichen Komponente in vielen Fällen auch die hohe emotionale Beteiligung der betroffenen Personen berücksichtigen. Für bestehende Partnerschaften werden beispielsweise der Ehevertrag konzipiert, steuerrechtliche Fragen beantwortet und außereheliche Partnerschaften geregelt. Einen großen Anteil in dieser Rechtsdisziplin hat das Scheidungsrecht. Hier geht es um weit mehr als die rein finanziellen Folgen wie Unterhalt oder Versorgungsausgleich.

Es müssen Sorgerechtsentscheidungen rund um gemeinsame Kinder geklärt werden, die das Wohl aller Beteiligten im Blick haben. In vielen Fällen werden derartige Sachverhalte auch mithilfe einer professionellen Mediation gelöst. Auch strafrechtliche Tatbestände wie die häusliche Gewalt gegenüber dem Partner oder den Kindern tangieren das Familien-und Scheidungsrecht.

Bild: Finanzrecht
Das Finanzrecht umfasst alle Themen von Banken, Versicherungen und weiteren Kapitalbereichen.

Finanzrecht

Der Begriff des Finanzrechts geht weit über das klassische Bank- und Kapitalrecht hinaus. Auch wenn es das Leben von Privatleuten in vielen Fällen, etwa bei der Anschaffung oder dem Bau einer Immobilie, bei einer Scheidung oder der Entscheidung über den Antritt oder Nichtantritt eines Erbes, berührt, fallen zahlreiche Rechtsfälle des Finanzrechts auch in den öffentlichen Bereich.

So regelt das Bankaufsichtsrecht unter anderem die Errichtung von Kreditinstituten und deren Niederlassungen, tangiert das Risikomanagement und beschäftigt sich im internationalen Kontext mit der Aufklärung und Sanktionierung von Fällen der Geldwäsche. Auch das Wesen der Bundesbank und die Festsetzung von Leitzinssätzen ist dem Finanzrecht zuzuordnen. Für private oder geschäftliche Kunden ist der Bereich des Kapitalanlage- und Versicherungsrechts interessant. Konkret kann es hier beispielsweise darum gehen, ob ein Unternehmen, das in Fonds investiert hat, gegenüber der beratenden Bank wegen einer unzureichenden Beratung ein Recht auf Schadensersatz hat. Ein Privatkunde findet bei einem Anwalt für Finanzrecht dagegen Hilfe, wenn es Probleme rund um die Abrechnung einer vorzeitig gekündigten Lebensversicherung geht.

Bild: Gewerblicher Rechtsschutz
Gewerblicher Rechtsschutz, eine wichtige Sicherheitsfunktion für Erfinder, Unternehmer und Co.

Gewerblicher Rechtsschutz

Gute Ideen, bahnbrechende Erfindungen oder völlig neue Prototypen bringen ihren Urhebern nicht nur Anerkennung und finanziellen Lohn, sondern rufen nicht selten auch Nachahmer auf den Plan.

Hier geht es darum, das geistige Eigentum des Unternehmens zu schützen. Hier greifen die Regelungen rund um den gewerblichen Rechtsschutz. Dieser ist, wie das Beispiel einer Erfindung zeigt, eng mit dem Urheberrecht verknüpft. Neben konkreten Produkten gehören auch Geschmacksmuster sowie komplette Marken zu den Dingen, die geschützt werden können und deren Nachahmung rechtlich verfolgt werden kann.

Da es rund um den 'Ideenklau' und das Kopieren wettbewerbsrelevanter Produkte und Dienstleistungen durch Konkurrenten immer auch darum geht, dass sich ein Unternehmen auf illegalem Weg gegenüber einem Mitbewerber einen Vorteil am Markt verschaffen will, ist auch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in diesem Rechtsbereich integriert. Selbstverständlich gehört auch das Patentrecht auf dieses Gebiet.

Bild: Handelsrecht & Gesellschaftsrecht
Das Handelsrecht & Gesellschaftsrecht wird auch als Recht des Kaufmannes bezeichnet. Warum dies so ist erläutern wir in diesm Abschnitt.

Handelsrecht & Gesellschaftsrecht

Das Handelsrecht wird auch als Privatrecht des Kaufmanns bezeichnet. Es regelt alle wichtigen Vorgänge,mit denen es Kaufleute im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zu tun haben.

Dazu gehören die Grundlagen des Kaufvertrages oder spezielle Vereinbarungen wie der Ratenkauf ebenso wie eventuell sich ergebende Probleme wie Mängel an einer verkauften Ware oder der Zahlungsverzug des Käufers. Findet die Geschäftsbeziehung zwischen zwei Kaufleuten statt, spricht man von einem zweiseitigen Handelsgeschäft, wenn ein Privatmann etwas von einem Händler kauft, von einem einseitigen. Wie das Gesellschaftsrecht auch findet man die Grundlagen des Handelsrechts im Handels-und Gesetzbuch (HGB).

Das Gesellschaftsrecht befasst sich mit den verschiedenen Rechtsformen eines Unternehmens und den besonderen Normen, die sich daraus ergeben. Insbesondere aus Gründen einer eventuellen Haftung ist es zum Beispiel wichtig, ob es sich bei einem Vertragspartner um eine Personengesellschaft (zum Beispiel OHG oder GbR) oder eine Kapitalgesellschaft (AG oder GmbH) handelt.

Bild: IT-Recht
IT-Recht: Online- Käufe, Internetkriminalität und vieles mehr. Ein weitläufiges Rechtsgebiet mit vielen Schwerpunkten.

IT-Recht

Ein vergleichsweise noch recht junges Rechtsgebiet ist das IT-Recht, das aufgrund der rasanten Entwicklungen auf diesem Gebiet jedoch deutlich an Bedeutung hinzugewinnt und kontinuierlich um neue Sachverhalte ergänzt werden muss.

Geregelt werden eine Vielzahl von Fragen, die sich aus der Nutzung der Informationstechnologie ergeben. Schwerpunkt ist hier immer mehr das Internet geworden. So sind klassische Anwendungsfelder des IT-Rechts zum Beispiel alle Vorgänge, die sich aus dem Warenkauf online ergeben, wie zum Beispiel E-Commerce über diverse Plattformen, der elektronische Zahlungsverkehr sowie alle Fragen, die in Zusammenhang mit dem Schutz der persönlichen Daten eines Internet-Users stehen.

Auch der Vertrieb und die Nutzung von Soft- oder Hardware wird in Bestimmungen des IT-Rechts sowie in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der entsprechenden Anbieter geregelt. Ein weiterer wachsender Schwerpunkt des Rechtsgebietes ist die Kriminalität im Internet. Verletzungen des Urheberrechtes oder beispielsweise rassistische oder volksverhetzende Äußerungen im Internet tangieren zudem auch die Gesetze des Strafrechts.

Bild: Immobilienrecht
Das Immobilienrecht ist eng mit dem Mietrecht und dem Wohnungseigentumsrecht verzahnt.

Immobilienrecht

Das Immobilienrecht ist eng mit dem Mietrecht und dem Wohnungseigentumsrecht verzahnt. Seine Regelungen umfassen vor allem die Vorgänge des Kaufs oder Verkaufs von Häusern, Wohnungen oder Grundstücken.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die notarielle Beurkundung eines Kaufvertrages, der eine Immobilie als Gegenstand hat. Beispiele hierfür sind die Festsetzung des Kaufpreises, steuerliche Folgen einer Transaktion von Immobilien, Eintragungen ins Grundbuch oder spezielle Sachverhalte bei öffentlichen Gebäuden. Auch Mängel und die daraus möglicherweise erwachsenden Ansprüche des Käufers gehören zum Immobilienrecht. Werden Grundstücke ge- oder verkauft, müssen auch andere Rechtsbereiche wie das Wohnungs- oder Wegerecht sowie die Wartung und Pflege vor allem öffentlich zugänglicher und genutzter Bereiche berücksichtigt werden.

In vielen Fällen kann ein Immobilienkauf nicht zu 100 Prozent aus vorhandenem Eigenkapital gedeckt werden. Die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung und die sich daraus ergebenden Vertragsinhalte gehören ebenfalls zum Immobilienrecht. Beispiele hierfür sind der Vorgang, eine Hypothek oder eine Grundschuld einzutragen, oder die Nutzung von Bausparverträgen.

Bild: Insolvenzrecht
Informationen über das Insolvenzrecht, Insolvenzverfahren und vieles mehr für Unternehmen und Privat lesen Sie hier.

Insolvenzrecht

Die Insolvenz ist die Unfähigkeit eines Schuldners, den Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nachkommen zu können. Insofern wird deutlich, dass die Insolvenz (beziehungsweise umgangssprachlich der Konkurs) eine Menge von Rechtsgebieten tangieren kann.

Im Hinblick auf Zahlungsschwierigkeiten eines Schuldners wird im Insolvenzrecht zwischen Insolvenz, drohender Insolvenz und Überschuldung unterschieden. Das Insolvenzverfahren und das Instrument des Insolvenzplans sind in ihren Abläufen ganz genau geregelt, ebenso wie Konzepte für die Sanierung von Unternehmen, die massive finanzielle Probleme haben. Doch auch für den Privatmann gibt es im Insolvenzrecht Lösungen zur Behebung seiner Schwierigkeiten: Hier greift das Verbraucherinsolvenzverfahren, das auch Kleingewerbetreibenden zur Verfügung steht.

Hat die Insolvenz grenzüberschreitende Folgen, kommt zudem das internationale Insolvenzrecht zur Anwendung. Grundsätzliche Ziele des Insolvenzrechts sind es, zum einen den Gläubigern bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche zu helfen, zum anderen aber auch dem Schuldner nach Möglichkeit das rasche Wiedererlangen einer tragfähigen wirtschaftlichen Existenz zu sichern.

Bild: Internationales Wirtschaftsrecht
Grenzüberschreitende wirtschaftliche Beziehungen: Internationales Wirtschaftsrecht.

Internationales Wirtschaftsrecht

Immer dann, wenn es zu grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ländern, Unternehmen oder auch Privatleuten kommt, sind Regelungen aus dem Internationalen Wirtschaftsrecht betroffen.

Dies ist deshalb notwendig, da die unterschiedlichen Gesetze der einzelnen Länder oder von definierten Wirtschaftsräumen wie etwa der Europäischen Union für einen funktionierenden Handel auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden müssen. Dabei können ganz unterschiedliche Teilbereiche im Einzelfall angesprochen werden: Beziehungen zwischen Ländern werden über das öffentliche Recht abgedeckt. Transaktionen zwischen Banken werden durch internationales Finanzrecht geregelt, während die nicht erlaubten Vorgehensweisen gegenüber der Konkurrenz am globalisierten Markt vom internationalen Wettbewerbsrecht erfasst und gegebenenfalls sanktioniert werden.

Unternehmen finden im Internationalen Wirtschaftsrecht zum Beispiel Informationen über den gewerblichen Rechtsschutz und das Urheberrecht im Ausland sowie über ausländische Gesellschaftsformen. Müssen Mitarbeiter ins Ausland entsandt werden oder möchte ein Privatmann dort eine Arbeitsstelle suchen, sind auch die Regelungen zum Arbeitsschutz oder zur Sozialversicherung in diesen Ländern von Bedeutung.

Bild: Medizinrecht
Informationen rund um das Medizinrecht inklusive Definition und Beispiele, finden Sie hier.

Medizinrecht

Das Medizinrecht regelt die Beziehungen aller Parteien zueinander, die im medizinischen Kontext aufeinandertreffen. In erster Linie geht es hier natürlich um die Beziehung zwischen dem Arzt oder Therapeuten und seinen Patienten.

Klassische Fälle, mit denen sich das Medizinrecht hier beschäftigt, sind zum Beispiel die Fragen, ob ein Mediziner seine Leistungen einem Privatpatienten gegenüber rechtmäßig als Honorar in Rechnung gestellt hat oder ob und in welcher Höhe ein Zahnarzt für einen vermeintlichen Behandlungsfehler Schadensersatz an seinen Patienten zahlen muss. Typische Rechtsnormen für solche Fälle findet man in den Regelungen rund um die Arzthaftung sowie in den Gebührenordnungen für Ärzte oder Zahnärzte.

Auch das Sozialversicherungsrecht, vor allem das Sozialgesetzbuch, tangiert das Medizinrecht in vielen Bereichen. Im berufsspezifischen Recht finden sich beispielsweise Regelungen rund um die Erteilung oder den Widerruf der Approbation, praktische Normen wie die Röntgenverordnung oder das Arztwerberecht, das sich gegen eine Kommerzialisierung des Berufsstandes richtet und einen unlauteren Wettbewerb zwischen Medizinern vermeiden will.

Bild: Mietrecht
Lesen Sie hier einleitende Informationen über den Mietvertrag und weitere Themengebiete rund um das Mietrecht und Wohnungseigentumsrecht.

Mietrecht

Grundlage für die vielfältigen Regelungen des Mietrechts rund um verschiedene Mietverhältnisse ist der Mietvertrag, der im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) erfasst ist.

Die einzelnen Paragrafen regeln, unter welchen Voraussetzungen ein Mietvertrag zustande kommt und welche Vorschriften es rund um die Kündigung gibt. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Kündigung wegen Eigenbedarfs. Auch Untermietverhältnisse werden über das BGB abgedeckt. Ein großer Schwerpunkt bei allen Mietrechtsfällen wird von Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter gebildet. Das Spektrum der Streitfälle hier ist groß.

Es reicht von Mängelrügen des Mieters, etwa im Hinblick auf Schimmel an der Wand oder eine unzureichende Heizleistung, über nicht eingetroffene Mieteinnahmen bis hin zu einer Reduzierung der Kautionsrückzahlung wegen eines nicht ordnungsgemäßen Zustandes der Mietsache. Das Wohnungseigentumsrecht kommt immer dann zum Tragen, wenn das Eigentum an einer Immobilie unter mehreren Eigentümern aufgeteilt ist. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung eines gemeinschaftlichen Gartens oder einer Garage durch eine Eigentümergemeinschaft.

Bild: Reiserecht
Damit die nächste Reise kein Desaster wird, haben wir hier verschiedenste Informationen für Sie zusammengetragen.

Reiserecht

Die Vorschriften, die im Reiserecht zu finden sind, sind so vielfältig wie die verschiedenen Arten von Reisen selbst. Neben einschlägigen nationalen Vorschriften gilt durch den oft grenzüberschreitenden Tourismus auch das internationale Reiserecht.

Zudem haben auch diverse Wirtschaftsräume wie die EU eigene Bestimmungen. Grob einteilen lassen sich die Regelungen in Rechtsbereiche, die für Individualreisende relevant sind, und den Normen, die sich auf die Pauschalreise beziehen. Für das Reisen mit den einzelnen Verkehrsmitteln gibt es spezielle Beförderungsverträge. Zudem ist der Reiserücktritt sowie einschlägige Reiseversicherungen ein Aspekt, der in diesem Rechtsbereich Berücksichtigung findet.

Ein Schwerpunkt, dessen Fälle immer wieder auch in der Berichterstattung in den Medien vorkommt, sind die Informationspflichten des Reiseveranstalters gegenüber seinen Kunden beziehungsweise Reisemängel, die der Kunde geltend macht, um Schadensersatz zu bekommen. Typische Fälle sind die lärmende Baustelle hinter dem Hotel oder das Fehlen einer im Katalog erwähnten Eigenschaft im Hotelzimmer oder am Strand.

Bild: Sozialrecht
Öffentliches Recht: Sozialrecht, Sozialgesetzbuch uvm.

Sozialrecht

Das Sozialrecht ist ein Teil des öffentlichen Rechts. Es regelt die Beziehungen zwischen der öffentlichen Verwaltung auf der einen und dem Bürger, der sozialversichert ist und diverse Leistungen empfängt, auf der anderen Seite.

Umfassendes Gesetzeswerk des Sozialrechts ist das Sozialgesetzbuch, das häufig besser unter der Abkürzung SGB bekannt ist. Die Bestimmungen regeln eine Vielzahl von Lebenssituationen,in denen Bürgerinnen und Bürger eine soziale Absicherung benötigen und für die so gut wie möglich vorgesorgt werden sollte. Die klassischen Versorgungssituationen werden an den einzelnen Zweigen der Sozialversicherung deutlich: Hier werden die eventuell eintretenden Fälle von Krankheit und Pflegebedürftigkeit, Unfall, Rente und Arbeitslosigkeit geregelt.

Zudem gibt es spezielle Regelungen für bestimmte Berufsgruppen wie Landwirte oder Künstler. Zudem regelt das Sozialrecht Erleichterungen für bestimmte Personengruppen: So erhalten in den arbeitsrechtlichen Vorschriften Schwerbehinderte einen besonderen Kündigungsschutz und schwangere Mitarbeiterinnen werden vor und nach der Entbindung für mehrere Wochen von der Arbeit freigestellt.

Bild: Steuerrecht
Kaum ein anderes Gebiet ist so umfangreich wie das Steuerrecht. Nationale und internationale Bestimmungen und Gesetze, Steuerarten und Freigrenzen, ein kurzer Exkurs.

Steuerrecht

Das Steuerrecht gehört zum öffentlichen Recht und regelt alle Vorgänge, die sich mit den Abgaben beschäftigen. Neben der nationalen Abgabenordnung sind in vielen Fällen auch die Gesetze internationaler Wirtschaftsräume, etwa die der EU, relevant.

Die einzelnen Normen regeln, wer in welcher Höhe besteuert wird, welche Freibeträge es gibt und wie mit den Tatbeständen der Hinterziehung von Steuern umzugehen ist. Unterschieden werden Steuern, die für Unternehmen anfallen (zum Beispiel die Umsatzsteuer oder die Gewerbesteuer), sowie die Steuern, die der Privatmann zu tragen hat. Hier stehen vor allem die Einkommens- und Kirchensteuer im Fokus des Betrachters, da diese Steuerlast durch das Erstellen der eigenen Steuererklärung besonderes deutlich wird.

Die Abgabepflicht der Erklärung, die Höhe von Beitragsbemessungsgrenzen oder Höhe der Pauschalen von Sonderausgaben und Werbungskosten sind zum Beispiel steuerrechtlich geregelt. Zudem gibt es Steuerarten, die die einschlägigen Gesetze für den Eintritt bestimmter Lebenssituationen vorsehen. Beispiele hierfür sind die Erbschaftssteuer oder die Steuer in Zusammenhang mit dem Grunderwerb.

Bild: Strafrecht
Was sind kriminelle Handlungen? Was bedeutet Strafrecht und was ist das StGB? Hier erhalten Sie Antworten auf ihre Fragen.

Strafrecht

Durch eine Vielzahl von Krimiserien, eine ausgiebige mediale Berichterstattung und nicht zuletzt häufig die Schwere von Delikten richtet sich der Fokus vieler Menschen auf strafrechtliche Fälle.

Das Strafrecht beschäftigt sich mit allen kriminellen Handlungen, die sich gegen das Eigentum, die Gesundheit oder in der extremsten Ausprägung das Leben von anderen richten oder die eine Gefährdung für den Staat und die Sicherheit darstellen. Die grundlegenden Regelungen dazu finden sich im Strafgesetzbuch. Hier finden sich zum Beispiel die gesetzlichen Normen dafür, ob es sich beim Töten einer Person um Mord oder um Totschlag handelt, ob es für einen Betrug eine Geld- oder eine Gefängnisstrafe gibt oder ob eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Es wird festgelegt, wann es sich bei einer Tat um Vorsatz oder Fahrlässigkeit handelt, welche Kriterien für eine Unzurechnungsfähigkeit sprechen und ob für einen jungen Täter das Jugendstrafrecht angewandt werden kann.

Bild: Transportrecht & Speditionsrecht
Nationale und internationale Verkehrswege und transportierte Güter, lesen Sie hier einen kleinen Exkurs in das Transportrecht & Speditionsrecht.

Transportrecht & Speditionsrecht

Die Vielfalt der täglich transportierten Güter, die unterschiedlichen Verkehrswege und nicht zuletzt die Globalisierung mit ihrem grenzüberschreitendem Warenverkehr hat das Gebiet des Transport- und Speditionsrechts in den letzten Jahrzehnten immer bedeutsamer gemacht.

Für die nationalen und internationalen Verkehrswege und das Überschreiten der Grenzen gibt es zahlreiche Bestimmungen, die natürlich auch Regelungen von Wirtschaftsräumen wie der EU oder von Staaten außerhalb Europas tangieren. Geregelt wird der Transport auf der Straße und auf der Schiene, zu Wasser oder in der Luft. Besonders wichtig sind diese Bestimmungen für die Speditionen, die einen Großteil dieser Transporte übernehmen.

Für sie, aber auch Privatleute, ist es wichtig, die einschlägigen Zollformalitäten zu kennen. Einen besonderen Stellenwert im Transport- beziehungsweise Speditionsrecht hat auch die Beförderung von Gefahrengut. Hier gibt es diverse Sicherheitsvorschriften und die entsprechenden Sanktionen bei ihrer Missachtung zu beachten. Wichtig sind auch die einzelnen Versicherungen, die vor allem Speditionen bei der Absicherung der ihnen übergebenen Fracht benötigen.

Bild: Urheber- und Medienrecht
Urheber- und Medienrecht, der Schutz des geistigen Eigentums.

Urheber- und Medienrecht

Das Urheber- und das Medienrecht sind eng miteinander verbunden. Der Grund liegt auf der Hand: Das Urheberrecht schützt das geistige Eigentum eines Menschen und dieser Schutz ist vor allem für Medienschaffende besonders wichtig.

Für eine Melodie, die ein Musiker komponiert hat, gilt dies genauso wie für das Drehbuch des Autors oder die Idee für eine Werbekampagne oder ein Design. Das Urheberrecht regelt beispielsweise, wer Urheber einer Leistung ist, wer diese aufgrund welcher vertraglichen Inhalte verwerten darf und wie der Diebstahl geistigen Eigentums sanktioniert wird. Auch die Titel von Filmen oder Liedern kann sich ein Künstler oder eine Produktionsfirma schützen lassen.

Das Medienrecht erstreckt sich auf eine Vielzahl von Beziehungen, die zwischen den Medienunternehmen, den Medienschaffenden und den Abnehmern der Medien entstehen können. Es umfasst das Recht der verschiedenen Verlagsarten,das Rundfunkrecht und enthält die Bestimmungen des Presserechts im Hinblick auf die freie Berichterstattung über diverse Sachverhalte in Wort und Bild.

Bild: Verkehrsrecht
Das Verkehrsrecht regelt alles rund um den Transport auf Straße, Schiene, Wasser- und Luftweg. Lesen Sie hier die wichtigsten Informationen dazu.

Verkehrsrecht

Überall, wo etwas auf Straßen oder Schienen, auf dem Wasser- oder Luftweg transportiert wird, kommen die unterschiedlichen Regelungen des sehr komplexen Verkehrsrechts zum Tragen.

Für die Anwendung der passenden Rechtsnormen ist es von Bedeutung, ob Personen befördert oder Güter transportiert werden. Zudem ist es von Relevanz, ob die Beförderung im eigenen Land stattfindet oder ob Landesgrenzen überschritten werden. Ein großer Schwerpunkt des Verkehrsrechts ist das Straßenverkehrsrecht, das für den Bürger in der Regel täglich bedeutsam ist. Zum Beispiel wird hier geregelt, wie die Vorfahrt an Kreuzungen ist, wer einen Fahrradweg nutzen darf oder muss, wie schnell man innerorts fahren darf und wie lange ein Fahrzeughalter ohne Strafe die TÜV-Fälligkeit seines Autos überziehen darf.

Eng mit diesen Bestimmungen verbunden ist auch die Fahrerlaubnis. Wann man sie bekommt und unter welchen Umständen sie dem Fahrer wieder entzogen werden kann, ist ebenso eine Sache des Verkehrsgesetzes wie die Festlegung von Sanktionen wie Bußgeldern oder Fahrverbot bei Geschwindigkeitsüberschreitungen oder dem Überfahren einer roten Ampel.

Bild: Versicherungsrecht
Das Versicherungsrecht, finden Sie hier wichtige Informationen, um sich im Dschungel aus Versicherungen zu Recht zu finden.

Versicherungsrecht

Sowohl für Privatleute als auch im beruflichen Hintergrund fallen eine Menge von Versicherungen für unterschiedliche Werte, Gegenstände oder den Eintritt bestimmter Ereignisse an. Die vielfältigen Regelungen für die einzelnen Versicherungsprodukte und die daraus sich ergebenden Leistungen werden im Versicherungsrecht geregelt.

Für Privatleute und Unternehmer gleich wichtig sind die Haftpflichtversicherungen, die im Schadensfall unter Umständen größere Summen auffangen müssen. Bei den privaten Versicherungen wird durch dieses Rechtsgebiet beispielsweise geklärt, unter welchen Voraussetzungen man sich eine Lebensversicherung vorzeitig auszahlen lassen kann oder in welchen Fällen eine Berufsunfähigkeitsversicherung haftet oder nicht.

Einen Großteil der Regelungen nimmt das Sachversicherungsrecht ein. Hier ist zum Beispiel geregelt, ob ein Fahrzeugbesitzer für den Diebstahl von Wertsachen aus dem Auto eine Versicherungsleistung in Anspruch nehmen kann, wenn er sein Fahrzeug nicht ausreichend gesichert hat oder ob die Einbruchdiebstahlversicherung eintritt, wenn eine installierte Alarmanlage nicht in Betrieb genommen wurde.

Bild: Verwaltungsrecht
Das Verwaltungsrecht regelt Gemeinwohl und Zusammenleben in einem Staat. Im Folgenden lesen Sie Details zu diesen Regelungen.

Verwaltungsrecht

Um das Gemeinwohl und Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger in einem Staat zu sichern und zu organisieren, sind eine Vielzahl von Regelungen notwendig. Diese werden über das Verwaltungsrecht abgedeckt, das ein Teil des öffentlichen Rechts ist.

Die verwaltungsrechtlichen Normen regeln Dinge, die den gesamten Staat betreffen, können aber auch Sachverhalte auf rein kommunaler Ebene betreffen. Beispiel für übergeordnete Aspekte sind unter anderem alle Maßnahmen, die einer Abwehr von Gefahren diesen. Das kann polizeirechtliche Normen betreffen, aber auch in manchen Fällen eine Einschränkung des grundlegenden Versammlungsrechts bedeuten. Im kommunalen Recht werden Dinge geregelt, die sich auf bestimmte Sachverhalte beziehen, die nur für eine Gemeinde oder Stadt von Interesse sind.

Typische Beispiele sind der Straßenbau oder der Weg, den die Genehmigung von privaten Bauvorhaben nimmt. Im Bildungsrecht geht es um die Ausbildung an Schulen und Hochschulen,während im Umweltrecht mit Bestimmungen zu Themen wie Abfall, Wasser oder Immissionen die Grundlage für ein Leben in gesunder Umgebung gelegt wird.

Kosten & Gebühren

Viele Bürgerinnen und Bürger scheuen sich lange, bevor sie mit ihrem Problem die professionelle Hilfe eines Rechtsanwalts in Anspruch nehmen. Sie fürchten nicht nur pauschal hohe Kosten und Gebühren, sondern sind auch der Meinung, der Anwalt könne die jeweiligen Beträge ganz nach seinem Belieben gestalten.

Die mangelnde Informiertheit führt nicht selten dazu,dass sich viele Menschen trotz durchaus guter Erfolgsaussichten nicht dazu entschließen können, einen Rechtsanwalt aufzusuchen, der ihnen bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche auf juristischem Weg hilft. Der folgende Überblick zeigt, welche Kosten auf den Mandanten – sowohl beim Erstgespräch als auch bei der Übernahme des Falles – zukommen können. Zudem werden die Regelungen aufgezeigt, an die sich jeder Anwalt halten muss. Trotzdem ist für einen weiten Personenkreis sinnvoll zu überprüfen, ob sich der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung lohnt.

Bild: Gebührenordnung
Gebührenordnung: Welche Gebühren für die Tätigkeit bzw. Inanspruchnahme eines Anwalts anfallen und wie sich diese Gebühren zusammensetzen, wurde hier zusammengefasst.

Gebührenordnung

Die Gebühren für einen Rechtsanwalt werden entweder nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz berechnet oder individuell nach einer speziellen Vergütungsvereinbarung erhoben, die die gesetzlichen Gebühren jedoch nicht unterschreiten darf.

Grundsätzlich werden die Festgebühren von den Rahmengebühren unterschieden, die im Zivil- und Verwaltungsrecht in Abhängigkeit vom Wert des Streitgegenstandes berechnet werden. Zum Beispiel wird der Streitwert in einem Prozess rund um eine Kündigungsklage nach dem Monatseinkommen ermessen, sodass sich die anwaltlichen Gebühren in diesen Verfahren häufig nach dem dreifachen Monatseinkommen berechnen.

Außergerichtliche Kommunikation, zum Beispiel wenn der Anwalt der Gegenseite einen Brief schreibt, werden als Geschäftsgebühren bezeichnet. Für Tätigwerden bei Gericht erhebt der Anwalt Termin-und Verfahrensgebühren. Hinzu kommen Pauschalen, etwa für Kopierkosten oder Telefongebühren. Im Falle eines Vergleichs wird eine sogenannte Einigungsgebühr erhoben.

Bild: Rechtsanwaltsvergütungsgesetz
Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) besteht aus zwei Teilen. Erfahren Sie hier, welche das im Konkreten sind.

Rechtsanwaltsvergütungsgesetz

Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) besteht aus zwei Teilen: Zum einen gibt ein Gesetzestext darüber Auskunft, welche allgemeinen Vorschriften rund um die anwaltliche Gebühren zu beachten sind.

Zum anderen ist eine Übersicht über die vorkommenden Gebührentatbestände im Vergütungsverzeichnis angehängt. Das RVG berücksichtigt die Gebührenberechnung nach dem Streitwert. Das heißt konkret, dass hier nicht der tatsächliche Aufwand des Rechtsanwalts als Grundlage herangezogen wird, weil der Gesetzgeber davon ausgeht, dass sich Mandate mit hohem und niedrigen Streitwert hinsichtlich der leistungsgerechten Vergütung des Anwalts in der Regel ausgleichen.

Das Gesetz lässt der individuellen Gebührenfestsetzung durch den einzelnen Rechtsanwälte einen sehr flexiblen Rahmen. Es verlangt jedoch, dass die erhobenen Gebühren grundsätzlich angemessen sein müssen. Zu berücksichtigen sind zum Beispiel die wirtschaftlichen Verhältnisse des Mandanten,die Bedeutung des Falles oder auch, ob für den Anwalt selbst ein außerordentlich hohes Haftungsrisiko vorliegt.

Bild: Erstberatung
In diesem Abschnitt räumen wir mit den Mythen und Gerüchten rund um die Erstberatung bei einem Anwalt auf.

Erstberatung

Rund um die Erstberatung beim Rechtsanwalt ranken sich bei den Bürgerinnen und Bürgern immer noch die Gerüchte, dass diese unter Umständen auch kostenlos erfolgen kann oder dies regelmäßig so sei.

Tatsächlich ist die Gebühr für die Erstberatung durch das RVG ganz genau geregelt: So kann der Anwalt seinem potenziellen Mandanten, vorausgesetzt es handelt sich um einen privaten Verbraucher, für das Gespräch maximal 190 Euro berechnen. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange sich die Erstberatung tatsächlich hinzieht. Zu einer Erstberatung zählt es ebenfalls, wenn sich ein Anrufer bei einem Anwalt erkundigt, ob eine ins Auge gefasste Klage beim vorliegenden Fall gute Erfolgsaussichten hat.

In vielen Fällen können erste Fragen rasch geklärt werden, sodass die maximale Gebühr für die Erstberatung nicht erreicht wird. Wichtig ist es jedoch zu wissen, dass der Anwalt für materielle Kosten wie Kopien oder Telefonate weitere Gebühren verlangen kann. Auch übernimmt manche Rechtsschutzversicherung die Kosten für eine Erstberatung nur dann, wenn es sich um bestimmte Rechtsgebiete handelt.

Bild: Kostenlose Beratung
Durchführen einer kostenlosen Beratung: ist dies möglich oder nicht?

Kostenlose Beratung

Im Hinblick auf die Frage, ob eine kostenlose Beratung durch einen Rechtsanwalt möglich und auch erlaubt ist, besteht bei vielen Verbrauchern Unsicherheit.

Auch in Internetforen und selbst unter Juristen wird häufig die Frage nach einer kostenlosen Beratung mit Hinweis auf die BRAO (Bundesrechtsanwaltsordnung) verneint. Hier steht nämlich, dass das Honorar, dass ein Anwalt für seine Leistungen berechnen darf, nicht unter dem liegen darf, was im RVG (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz) steht. Ein Berliner Urteil des Anwaltsgerichtshofes stellte jedoch klar, dass eine Vergütungsvereinbarung mit dem Mandanten die gesetzliche Regelung auch unterschreiten darf.

Auch das Landgericht Essen hat entschieden, dass Anwälte eine kostenlose Erstberatung durchführen dürfen. Auch die Werbung dafür habe nichts mit wettbewerbswidrigem Verhalten zu tun. Grundsätzlich sollte sich eine kostenlose Beratung allerdings auf ein Erstgespräch beschränken und mit einem gewissen Augenmaß für die Ausführlichkeit geführt werden.

Bild: Der Streitwert und seine Berechnung
Der Streitwert und wie er berechnet wird, lesen Sie hier.

Der Streitwert und seine Berechnung

Der Streitwert hängt in seiner Berechnung davon ab, um welchen Sachverhalt die beiden Parteien streiten. Am einfachsten ist die Berechnung, wenn es sich um einen Gegenstand handelt.

Hier wird der aktuelle Zeitwert, nicht der ursprüngliche Wert der Anschaffung herangezogen. Geht es um mehrere Gegenstände, werden die entsprechenden Summen einfach addiert. Besonders häufig ist es der Fall, dass es sich beim Streitwert um eine regelmäßig wiederkehrende Leistung handelt. Hier wird der Wert nach bestimmten Vorschriften um einen festgelegten Faktor multipliziert. Bei einer Kündigung, gegen die ein Arbeitnehmer klagt, bemisst sich der Streitwert beispielsweise, indem das dreifache Monatseinkommen des Mitarbeiters angesetzt wird.

Im Hinblick auf eine Mietangelegenheit, etwa eine Räumungsklage, wird in der Regel eine Jahresmiete als Streitwert angesetzt. Auch bei einer Unterhaltsklage wird der Jahreswert herangezogen. Wenn es sich um eine Rentenforderung handelt, die aus einer strafbaren Handlung erfolgt, wird sogar der fünffache Wert eines Jahres als Streitwert gesetzt.

Ausbildung zum Rechtsanwalt

Der Beruf des Rechtsanwalts gehört zu den geschützten Berufsbezeichnungen, was konkret bedeutet, dass sich ein Jurist nur nach einer entsprechenden Ausbildungslaufbahn so nennen darf. Die Ausbildung für Rechtsanwälte ist daher einheitlich geregelt.

Sie besteht aus dem theoretischen Teil des Studiums und einem anschließenden Referendariat. Zudem sollte der zukünftige Anwalt für die erfolgreiche Ausübung auch einige Grundvoraussetzungen mitbringen. Der folgende Abschnitt gibt einen Überblick über die einzelnen Bestandteile der Anwaltsausbildung. Er reißt mögliche Verdienste nach Abschluss der Ausbildung an und beschreibt den Anteil der Rechtsanwaltskammer an Ausbildung und Zulassung. Zudem wird auch ein Blick auf das Berufsbild des beziehungsweise der Rechtsanwaltsfachangestellten geworfen. Auch hier wird die Ausbildung in ihrem Weg thematisiert und ein Einblick darüber gegeben, was man in diesem Beruf nach dem erfolgreichen Bestehen seiner Ausbildung verdienen kann.

Bild: Grundvoraussetzungen
Welche Voraussetzungen grundlegend gegeben sein müssen, um den Beruf des Anwalts ausüben zu dürfen, erfahren Sie hier.

Grundvoraussetzungen

Rechtsanwalt wird man nur durch das erfolgreich durchlaufene Studium und das anschließende absolvierte Referendariat. Für das Jurastudium an den Universitäten ist entweder das Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife für die Rechtswissenschaften nötig.

An einigen Universitäten erfolgt die Auswahl zusätzlich über den Numerus Clausus, das bedeutet, der Abiturnote kommt eine besondere Bedeutung zu. Zu diesen objektiven Fakten kommen noch einige wichtige Eigenschaften, die dem Bewerber die Ausbildung und später auch den Berufseinstieg erleichtern. Dazu gehört die Genauigkeit, die unter anderem das Lesen der vielen Gesetzestexte und die Ausarbeitung der Verteidigungsstrategie.

Zudem benötigt der angehende Rechtsanwalt ein gesundes Rechtsempfinden,eine hohe soziale Kompetenz und nicht zuletzt auch ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Belastbarkeit, um sich auch in schwierigen und langwierigen Auseinandersetzungen vor Gericht erfolgreich durchsetzen zu können. Eine gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit sollte, falls nicht vorhanden, in einschlägigen Rhetorikkursen zusätzlich erworben werden.

Bild: Verdienst eines Rechtsanwalts
Was ein Rechtsanwalt nach seiner Ausbildung und während seiner Karriere verdient, hängt von mehreren Faktoren ab. Hier klären wir Sie darüber auf.

Verdienst eines Rechtsanwalts

Was ein Rechtsanwalt nach seiner Ausbildung und während seiner Karriere verdient, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen ist es ganz entscheidend, wo sich ein Jurist nach erfolgter Ausbildung in seinem Berufsleben etabliert.

Das können kleine oder mittelständische Kanzleien sein, aber auch die große Kanzlei oder der Job als Anwalt in einem großen Konzern, womöglich mit internationaler Ausrichtung. Insofern sind Jahresgehälter von durchschnittlich 40.000 Euro bis deutlich über 100.000 Euro möglich. Natürlich spielt hier auch die Anzahl der Berufsjahre und die damit eng verbundene Erfahrung eine große Rolle. Sein Jahresgehalt steigert auch der Jurist,der sich nach dem Studium noch für eine Promotion entscheidet.

Letztendlich spielt es eine große Rolle, welche Spezialisierung ein Rechtsanwalt für seine Karriere wählt. Und hier ist es – egal, ob man sich für das Steuerrecht oder internationales Wirtschaftsrecht entscheidet, sich auf Scheidungen spezialisiert oder Strafrechtler ist – besonders wichtig, wie intensiv der Jurist in sein spezielles Fach eingearbeitet ist und wie hoch die Anzahl der bereits auf diesem Gebiet (erfolgreich) bearbeiteten Fälle ist.

Bild: Studium & Examen
Das Studium und das Examen eines Rechtsanwalts beleuchten wir in diesem Abschnitt näher.

Studium & Examen

Das Studium der Rechtswissenschaften (Jura) kann nur an Universitäten absolviert werden und dauert 3,5 Jahre (Mindeststudienzeit) oder mehr. Die Regelstudienzeit sind 9 Semester.

Das Studium beginnt mit juristischen Grundlagen und deckt die drei großen Bereiche Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht ab. Zu den Vorlesungen und Übungen ist ein umfangreiches Studium in der Bibliothek nötig. Hier wird auch die Grundlage für die Hausarbeiten gelegt, die Jurastudenten schreiben müssen. Im Laufe des Studiums spezialisiert sich der Student zudem auf Schwerpunkte im Recht, die ihn besonders interessieren oder die er im Hinblick für sein späteres Berufsleben als besonders aussichtsreich erachtet. Das Studium der Rechtswissenschaften wird mit dem erfolgreichen Bestehen der 1. juristischen Staatsprüfung abgeschlossen.

Einige Universitäten verleihen den Absolventen dafür zudem den Titel eines Diplomjuristen. Nach dem Fachstudium erfolgt das zweijährige Referendariat. Hier, in juristischen Einrichtungen, werden die im Studium erworbenen theoretischen Kenntnisse durch einen umfangreichen Praxisbezug ergänzt. Den Abschluss der Ausbildung stellt dann das 2. Staatsexamen dar. Dieses qualifiziert zu unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen, unter anderem auch der des Rechtsanwaltes.

Bild: Rechtsanwaltsfachangestellte – Ausbildung & Verdienst
Alles wichtige über die Ausbildung zum/zur Rechtsanwaltsfachangestellten und den späteren Verdienstmöglichketen.

Rechtsanwaltsfachangestellte – Ausbildung & Verdienst

Die Ausbildung zum / zur Rechtsanwaltsfachangestellten dauert in der Regel der Jahre. Die Ausbildungszeit kann bei entsprechender Vorbildung, zum Beispiel bei Abitur oder einem abgebrochenen Jurastudium, sowie bei guten Leistungen während der Lehre verkürzt werden.

Es handelt sich um eine duale Ausbildung,die zum Teil in der Kanzlei des ausbildenden Rechtsanwaltes, zum Teil in der Berufsschule durchgeführt wird. Gegenstand der Ausbildung sind alle organisatorischen Aufgaben, die in einer Kanzlei anfallen. Dies sind klassische Sekretariatsaufgaben wie Telefonate, die schriftliche Korrespondenz oder der Empfang von Mandanten, aber auch ganz spezifische Tätigkeiten, die im Umfeld eines Anwalts auszuführen sind, wie die Vorbereitung von Zwangsvollstreckungen.

Der Verdienst in der dreijährigen Ausbildung ist gestaffelt und beträgt in etwa zwischen durchschnittlich 600 und 800 Euro. Nach Abschluss der Ausbildung und erfolgreich absolvierter Prüfung verdient der Rechtsanwaltsfachangestellte anfänglich zwischen 1500 und 1700 Euro brutto. Die Verdienste hängen vor allem davon ab, ob Ausbildung und Arbeit in den alten oder neuen Bundesländern angetreten werden.

Bild: Funktion der Rechtsanwaltskammer
Im nachfolgenden erfahren Sie etwas über die Funktionen der Rechtsanwaltskammer.

Funktion der Rechtsanwaltskammer

Neben ihren Kontroll- und Vermittlungsfunktionen und der Aufgabe, die in ihr organisierten Mitglieder zu vertreten, kommt der Rechtsanwaltskammer auch eine Funktion im Hinblick auf die Ausbildung in den juristischen Berufen zu.

Sie wirkt in hohem Maße bei der Ausbildung der Studierenden mit und ist auch an einer hochwertigen Ausbildung der Referendare beteiligt. Sie vermittelt geeignete Arbeitsgemeinschaften, in der die wichtigen Inhalte aus dem Jurastudium erarbeitet und eingeübt werden können.Darüber hinaus empfiehlt die Kammer auch geeignete Prüfer für die beiden juristischen Staatsexamina. Auch um die Ausbildung der Rechtsanwaltsfachangestellten kümmert sich die Kammer. Sie organisiert und verbessert kontinuierlich die Ausbildung und überwacht die Einhaltung der einschlägigen Bestimmungen.

Darüber hinaus ist sie allen Studierenden,den Referendaren und Auszubildenden ein Ansprechpartner in allen Fragen der Ausbildung sowie bei damit in engem Zusammenhang stehenden Fragestellungen. Dies gilt auch für Probleme, die sich während der Ausbildung eventuell mit dem Vorgesetzten ergeben könnten und zu deren Klärung die angehenden Juristen eine vertrauensvolle Stelle zur Beratung und gegebenenfalls Mediation benötigen.

Rechtsschutzversicherung

Die Rechtsschutzversicherung gehört zu den privaten Versicherungen. Sie dient dem Privatmann dazu, sich durch die Zahlung einer Versicherungsprämie gegen eventuell hohe Kosten eines möglichen Rechtsverfahrens abzusichern.

Ganz nach Wunsch kann dieser Vertrag ohne Begrenzung der Leistung oder bis zur Höhe einer bestimmten Deckungssumme abgeschlossen werden. Übernommen werden in der Regel die eigenen Anwaltskosten, eventuell notwendige Zahlungen an Zeugen oder Sachverständige, die Kosten für das Gerichtsverfahren und die Kosten, die entstehen, wenn das Gerichtsverfahren verloren wird. Ähnlich wie bei den Kaskoversicherungen der Autohaftpflicht werden häufig Selbstbeteiligungen vereinbart. Die Rechtsschutzversicherung kann ganz nach den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Ganz nach den individuellen Risiken in Alltag oder Beruf kann sich deshalb jeder genau den Rechtsschutz zusammenstellen, den er für sich und auch die Kinder (sie sind bis zum Alter von 18, bei fehlender beruflicher Tätigkeit auch länger mitversichert) benötigt. Im folgenden werden einige wichtige Teilbereiche des Rechtsschutzes angesprochen.

Bild: Privater Rechtsschutz
Der Private Rechtsschutz und seine Funktion, ein wichtiges Instrument der heutigen Zeit.

Privater Rechtsschutz

Wie es der Name bereits sagt, deckt der private Rechtsschutz alle Vorkommnisse ab, die einen Privatmann in eine juristische Auseinandersetzung bringen könnten.

Das kann rund ums Haus der klassische Streit mit den Nachbarn sein, der ohne rechtlichen Beistand nicht mehr zu beheben ist. Auch Unfälle, die bei Fahrten mit dem Familienauto, etwa beim Einkaufen oder dem Abholen der Kinder von der Schule, passieren, werden, falls es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, vom Rechtsschutz im Hinblick auf Anwaltskosten und andere in Zusammenhang mit dem Rechtsstreit stehende Ausgaben getragen.

Auch Streitfälle, die durch den Beruf entstanden sind, sind im privaten Rechtsschutz abgedeckt. Unzumutbare Arbeitsbedingungen können hier ebenso der Grund für eine Auseinandersetzung, die vor Gericht landet, sein wie der Vorwurf, ein Arbeitnehmer würde während seiner Arbeitszeit das Internet für private Zwecke nutzen.

Bild: Verkehrs-Rechtsschutz
Verkehrs-Rechtsschutz ist nicht nur für Autofahrer eine wichtige Säule zum Schutz. Erfahren Sie hier, für wen der Verkehrs-Rechtsschutz ratsam ist und was dabei alles abgedeckt wird.

Verkehrs-Rechtsschutz

Wer viel unterwegs ist, ist mit einem speziellen Verkehrs-Rechtsschutz oft sehr viel ruhiger unterwegs. Das gilt im Übrigen nicht nur für alle, die mit dem Auto fahren, sondern ganz genauso auch für Radfahrer oder den Fußgänger.

Gerade im hektischen Verkehr hat eine kleine Unachtsamkeit oft gravierende Folgen – vor allem dann, wenn die Schuldfrage nicht eindeutig geklärt ist. Kommt es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, können für die Beteiligten bei einem hohen Streitwert ganz beachtliche Kosten entstehen, die mit einer speziellen Rechtsschutzversicherung vermieden werden können.

Ein klassischer Verkehrs-Rechtsschutz schließt die ganze Familie mit ein: Das Auto des Ehepartners ist ebenso mitversichert wie das Mofa des Sohnes. Neben Verkehrsunfällen ist diese Form des Rechtsschutzes auch da, wenn ein Gebrauchtwagen nach Reparatur immer noch Mängel aufweist oder wenn es um einen Bußgeldstreit wegen einer nicht korrekten Geschwindigkeits- oder Abstandsmessung geht.

Bild: Wohnungs-Rechtsschutz
Wohnungs-Rechtsschutz: Nachfolgend ein paar weit verbreitete Beispiele aus der Praxis, wo sich der Wohnungs- Rechtsschutz lohnt.

Wohnungs-Rechtsschutz

Ein Rechtsschutz, der sich auf die eigene oder gemietete Wohnung bezieht, kann dem Eigentümer beziehungsweise Mieter eine Menge Ärger und Kosten einsparen.

Klassisches Beispiel ist etwa Schimmel in einer gemieteten Wohnung. Der Mieter möchte, dass der Vermieter Abhilfe schafft, der Vermieter behauptet, die Schimmelbildung sei durch unzureichendes Lüften durch den Mieter entstanden. Ohne Rechtsschutz schrecken Menschen häufig vor dem Gang zum Anwalt zurück. Sie befürchten, vor allem bei Niederlage in einem Verfahren, eine Menge Kosten tragen zu müssen. Ein spezieller Wohnungs-Rechtsschutz hilft dabei, den Sachverhalt zu klären und dem Betroffenen zu seinem Recht zur verhelfen.

Typische Fallkonstellationen ist auch die Störung durch die Nachbarn, entweder durch die nächtliche Waschmaschine oder den Essensgeruch im Treppenhaus. Gut zu wissen: Auch die Garage oder das Ferienhaus im Inland werden durch diesen Rechtsschutz abgedeckt. Und eine weitere Fallkonstellation ist charakteristisch für den Wohnungs-Rechtsschutz: Ein Vermieter möchte wegen Eigenbedarf kündigen und der Mieter nicht ausziehen, da er an diesen Eigenbedarf nicht glaubt.

Bild: Berufs-Rechtsschutz
Der Berufs-Rechtsschutz ist für jeden Erwerbstätigen ein wichtiger Pfeiler bei Problemen im Berufsleben.

Berufs-Rechtsschutz

Der Beruf hat für die meisten Menschen existenzsichernden Charakter. Wenn es rund um das Berufsleben Probleme mit juristischen Folgen gibt, kann das nicht nur finanzielle Folgen, sondern auch an der Psyche nagen.

Hier hilft, wenn es einen anwaltlichen Rat braucht oder eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht mehr zu vermeiden ist, ein spezieller Berufs-Rechtsschutz sowohl kostentechnisch als auch im Hinblick auf das Nervenkostüm der Betroffenen weiter. Mögliche Fälle, bei denen der Rechtsschutz kommen kann, sind der Streit um die Anerkennung einer Berufsunfähigkeit oder eines Arbeitsunfalles. Auch ein Aufhebungsvertrag des Arbeitgebers, den der Mitarbeiter nicht unterschreiben will, kann zu einem gerichtlichen Verfahren führen oder zumindest dazu, dass sicher der verunsicherte Arbeitnehmer mithilfe seines Rechtsschutzes Rat bei einem auf diese Fälle spezialisierten Anwalt holt.

Post vom Anwalt: Abmahnungen & Co.

Post von einem Anwalt öffnet fast jeder mit einem gewissen Unbehagen. Vor allem im Bezug auf Aktivitäten im Internet häufen sich solche Schreiben. Oft aber sind diese Briefe ohne jede Folgen für den Verbraucher.

Dennoch herrscht unter den Internetnutzern eine große Unsicherheit: Was ist erlaubt? Was ist strafbar? Diese Unsicherheit hat nicht selten zur Folge, dass die Adressaten dieser Briefe eine Strafe zahlen, weil sie einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit einer vermeintlich noch höheren Zahlung aus dem Weg gehen wollen. Speziell auf diese Abmahnungen erpichte Unternehmen beziehungsweise Anwälte versuchen, aus dieser Unsicherheit Kapital zu schlagen: Sie starten wahre Abmahnungswellen. Alleine der Bruchteil der Adressaten, die einer Zahlungsaufforderung nachkommen, lohnt sich bereits. Der folgende Überblick nennt einige wichtige Gründe für Abmahnungen und zeigt auf, wie man sich in der Regel am besten verhalten sollte.

Bild: Filesharing
Filesharing - Informationen, wenn Sie doch einmal etwas aus dem Internet illegal heruntergeladen haben.

Filesharing

Es gibt eine Menge etablierter und großer Kanzleien, die sich auf Abmahnungen wegen des illegalen Herunterladens von Video- oder Audiodateien sowie von Software aus dem Internet spezialisiert haben.

Die Adressaten sollen in der Regel eine Abmahngebühr zahlen und eine Unterlassungserklärung unterschreiben. Hier muss der Verbraucher genau sein Surfverhalten überdenken, da das vorgeworfene Herunterladen auch schon Monate zurückliegen legen kann. Wer sicher ist, nichts Illegales getan zu haben, kann auf die Zahlung der Summe verzichten. Weiteren Forderungen ist zu widersprechen, um einen Eintrag bei der Schufa zu vermeiden. Keinesfalls sollte man jedoch die mitgeschickte Unterlassungserklärung ausgefüllt zurückschicken, da diese mit einem Schuldeingeständnis einhergeht.

Im Internet findet man juristisch korrekte Schreiben, die 'modifizierte Unterlassungserklärung' heißen. Sie sind lediglich die Zusage, solche Verstöße zukünftig zu unterlassen. Wichtig: Die modifizierte Unterlassungserklärung immer als Einschreiben mit Rückschein versenden!

Bild: Urheberrechtsverletzung
Urheberrechtsverletzungen sind gerade im Internet an der Tagesordnung. Was dann bei Post vom Anwalt zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Urheberrechtsverletzung

Neben den anwaltlichen Schreiben wegen unerlaubtem Filesharing sind auch wahre Abmahnwellen wegen einer Verletzung von Urheberrechten im Briefkasten von Verbrauchern zu finden.

Typisches Beispiel: Jemand stellt bei eBay einen gebrauchten Fernseher oder ein Regal ein und nutzt für diese Präsentation das offizielle Produktbild und die dazugehörige Beschreibung des herstellenden Unternehmens. Auch Bilder von den sogenannten Bildagenturen werden durch unerlaubten Download einfach verwendet, ohne dafür die jeweiligen Lizenzgebühren zu zahlen. Wichtig ist, im Falle eines anwaltlichen Schreibens keinesfalls überstürzt zu reagieren, sondern erst einmal den Sachverhalt genau zu prüfen, ob wirklich ein unerlaubtes Verwenden von Bildmaterial vorliegt.

Keinesfalls sollte man sich auf eigene Faust auf einen Schriftwechsel mit den in diesen Angelegenheiten äußerst versierten Großkanzleien einlassen, sondern sich im Zweifelsfall von seinem Anwalt gut beraten lassen. Auch das Ausfüllen der von den Abmahnanwälten vorgefertigten Unterlassungserklärung ist unbedingt zu vermeiden.

Bild: Kostenpflichtige Abmahnung
Kostenpflichtige Abmahnung: Lesen Sie hier, was bei dieser Post vom Anwalt zu unternehmen ist.

Kostenpflichtige Abmahnung

Die kostenpflichtige Abmahnung gehört zur anwaltlichen Post, die den Verbrauchern häufig und nicht selten wie aus heiterem Himmel einen gehörigen Schrecken einjagt.

Ganz egal, ob diese wegen Urheberrechtsverletzung oder einem unerlaubten Download einer Software oder von Musik ins Haus flattert, ist die richtige Vorgehensweise für den Verbraucher immer gleich: Zunächst prüfen, ob der Vorwurf überhaupt richtig ist. Falls nein: Deutlich einer womöglichen Zahlungsaufforderung widersprechen, um einem Schufa-Eintrag zuvorzukommen.

Falls ja: Eine Abmahngebühr in Rücksprache mit dem eigenen Anwalt begleichen. In diesen Fällen ist es zudem wichtig, nicht das Formular der Unterlassungserklärung der Abmahnanwälte auszufüllen, sondern eine modifizierte Unterlassungserklärung zu verwenden. Dies ist wichtig, um kein Schuldeingeständnis abzugeben.

Bild: Abofallen
Abofallen, eine rechtswidrige Praktik, welche Verbraucher oft aus heiterem Himmel ereilt.

Abofallen

Gerade beim entspannten Surfen nachts im Internet tappt der Verbraucher schnell in eine der geschickt platzierten Abofallen. Möglich machen dies in der Regel umfangreiche Allgemeine Geschäftsbedingungen, die der Nutzer wegen der Fülle an Information nicht liest, sondern schnell per Mausklick bestätigt.

So wird nicht selten aus dem vermeintlich kostenlosen Download eines Songs aus dem Internet ein unerwünschtes Abo, das sich anscheinend nur im Rahmen eines weit gesteckten Zeitraums wieder kündigen lässt. Hier sollen die Verbraucher, die oft aus allen Wolken fallen, vor allem eines tun: Ruhe bewahren und auf die Mahnungen nicht reagieren. Selbst dann nicht reagieren, wenn der Ton der Mahner mit der Androhung von Pfändungen und dergleichen immer rauer wird.

Denn: Eine Vielzahl von Gerichtsurteilen belegen es eindeutig, dass diese Abofallen rechtswidrig sind. Aus diesem Grund muss sich niemand vor einer Klage fürchten. Selbst einen Schufa-Eintrag veranlassen diese Abzocker nicht, da sie ganz genau wissen, dass ihre Praktiken rechtlich nicht haltbar sind.

Bild: In den Medien
In den Medien sind unter anderem besonders gefälschte Zahlungsaufforderungen bekannt. Welche das sind und was Sie unbedingt beachten sollten.

In den Medien

Viele unerwünschte oder vielmehr unberechtigte Zahlungsaufforderungen werden von den Verbrauchern bereits im Internet gesammelt, sodass man hier einen guten Überblick über Unternehmen findet, die auf diese Praxis setzen.

In den Medien sind unter anderem besonders gefälschte Zahlungsaufforderungen bekannt, die jemand erhalten kann, der gerade etwas über eBay oder bei Amazon gekauft hat. In dem Zusammenhang fallen oft die Begriffe Directpay AG, Directpay GmbH, Directpay24, die Mail & Media AG oder Mail & Media Gbr sowie die Bank Payment GmbH. Oberste Regel ist es hier, zunächst genau zu überlegen, ob eine offene Zahlung vorliegen kann - was meist nicht der Fall ist.

Auf keinen Fall darf in den betreffenden E-Mails ein Link angeklickt werden, da die Gefahr hoch ist, sich den Computer mit einem sogenannten Trojaner zu infizieren. Bestehen offene Rechnungen, sollte man diese einfach über das betreffende Portal begleichen und die eingehenden Trojaner-Mails einfach ignorieren beziehungsweise beseitigen.

Seiten rund um Anwälte

Die Zeiten, in denen Menschen ohne jegliches Vorwissen zu einem Rechtsanwalt gegangen sind beziehungsweise höchstens von Bekannten oder am Stammtisch über juristische Dinge erfahren haben, sind lange vorbei.

Mit dem Medium Internet ist auch die Informiertheit der Verbraucher rund um juristische Fragestellungen deutlich gestiegen. Neben den kostenlosen Informationen, die manchmal sogar ein anwaltliches Erstgespräch ersetzen und den Ratsuchenden oft sogar die eine oder andere schlaflose Nacht ersparen können, ist auch die Suche nach dem richtigen Rechtsanwalt einfacher geworden. Es gibt nicht nur Seiten im Internet, auf denen man mittels praktischer Filterfunktionen den individuell passenden Rechtsanwalt finden kann. Mithilfe von einschlägigen Bewertungsportalen kann man auch die Erfahrungen von anderen Verbrauchern einsehen, die diese mit potenziell für jemanden in Frage kommenden Rechtsanwälten gemacht haben. Hier eine kleine Übersicht über hilfreiche Seiten im Internet rund um Anwälte:

Bild: Suchen & Finden
Suchen & Finden: Ein paar Tipps, wie Sie den passenden Anwalt finden.

Suchen & Finden

Die Suche eines passenden Anwalts ist beispielsweise auf www.anwalt24.de möglich. Hier gibt man entweder den Namen eines gewünschten Anwalts ein oder such frei nach einem Juristen, der sich in einem bestimmten Rechtsgebiet besonders gut auskennt und in Wohnortnähe seine Kanzlei hat.

Die Anwaltssuche ist auch über eine praktische Kartenfunktion möglich. Eine weitere hilfreiche Anwaltssuchseite ist www.anwaltssuche.de. Die Seite startet mit einer raschen Schnellsuche und hat eine übersichtliche Navigation. Expertentipps zu bestimmten, häufig gefragten Themenbereichen gibt es noch dazu.

Bild: Bewertungsportale
Bewertungsportale für Rechtsanwälte sind ein beliebtes Mittel bei der Auswahl des gewünschten Juristen.

Bewertungsportale

Mehr als ein ausgedehntes Leistungsangebot eines Rechtsanwalts überzeugt es einen Ratsuchenden häufig, wie der Jurist von anderen Mandanten bewertet wurde.

Hier sind im Internet hilfreiche Bewertungsportale zu finden. Allerdings sind diese Bewertungen auch mit Vorsicht zu genießen, da der Leser nicht einschätzen kann, ob hinter einer schlechten Bewertung nicht vielleicht ein Mandant steckt, der aufgrund seines eigenen Vergehens einen aussichtslosen Fall nicht gewonnen hat und deshalb die Schuld auf den Rechtsanwalt schiebt. Eine Internetseite, die die gezielte und regionale Suche nach Anwälten mit einer Bewertung durch den Verbraucher verbindet ist beispielsweise www.anwalt.de. Hier können auch spezielle Features wie die neuesten Kanzleien oder die am häufigsten gestellten Rechtsfragen abgerufen werden. Ein weiteres Portal ist www.meine-anwaltsbewertung.de. Hier können sich Rechtsanwälte auch mit ihrem Fachwissen profilieren, indem sie auf der Seite juristische Artikel veröffentlichen.

Bild: Online Beratungen & Hotlines
Online Beratungen und Hotlines, sind eine gute Möglichkeit um sich anonym juristische Hilfe zu holen.

Online Beratungen & Hotlines

Wer den Gang zum Anwalt scheut und sich lieber weitgehend anonym per Mail oder Telefon durch einen im Internet gefundenen Rechtsbeistand beraten lassen will, findet auch die entsprechenden Angebote.

Oftmals auch zu einem erstaunlich günstigen Preis, der dem Verbraucher in der Regel allerdings auch zeigen sollte, dass die juristische Beratung eher oberflächlich mit dem Problem umgehen kann. Jeder, der solche Angebote nutzt, muss sich im Klaren sein, dass die Beratung nie so intensiv ausfallen kann, als es der Termin bei einem Rechtsanwalt ist, wo eine gezielte Nachfrage möglich ist und eventuell benötigte Unterlagen zur Klärung des Sachverhaltes unkompliziert vorgelegt werden können. Zudem finden sich auch Internetportale, in denen der Verbraucher vorab angeben kann, was ihm die Auskunft wert ist, sodass die Juristen sich bei Bedarf bei diesen Fragestellern melden können. Portale für eine Rechtsberatung online sind zum Beispiel das Angebot der Mailberatung durch www.deutsche-anwaltshotline.de oder die Seite www.frag-einen-anwalt.de. Letztere bietet beispielsweise die Möglichkeit, selbst einen Preis anzugeben,und wirbt mit einer Bearbeitungszeit von durchschnittlich zwei Stunden.

Bild: Kostenlose Informationen
Kostenlose Informationen sind heutzutage vor allem im Internet ein adäquates Mittel für schnellen juristischen Beistand. Doch hier ist Vorsicht geboten!

Kostenlose Informationen

Gerade das Internet bietet allen, die sich mit einer juristischen Fragestellung herumschlagen, eine Menge Informationen. Für eine erste Information sind diese Seiten meist sehr hilfreich.

Dennoch ist es, wie im Übrigen auch bei medizinischen Informationen aus dem Internet so, dass ein im Internet verfasster Text die ausführliche Beratung mit einem Fachmann in vielen Fällen nicht ersetzen kann. Zum einen weiß der Internetnutzer bei vielen Artikeln nicht einmal, ob der Text überhaupt von einem Experten geschrieben wurde, was in vielen Fällen auch nicht der Standard ist.

Zum anderen müssen diese Texte,um einer Vielzahl von Interessenten gerecht zu werden, möglichst allgemeingültig verfasst werden. Konkret bedeutet das im Umkehrschluss, dass die allgemeinen Informationen auf den speziellen Fall kaum 1:1 umgesetzt werden können. Hilfreiche Erstinformationen findet der Verbraucher aber dennoch im weltweiten Netz: Zum einen macht es oft Sinn, in den Foren von Jurastudenten oder frisch gebackenen Absolventen wie bei www.jurawelt.com zu stöbern. Zum anderen ist ein bekanntes Rechtsportal auch unter www.juris.de anzuklicken. Wer lieber ein Video ansieht, wird zu vielen Fragen auch bei www.youtube.de fündig.